Samstag, 26. Januar 2013

Für den Erschaffer meines ersten Fandoms: Gerry Anderson



Heute vor einem Monat, am 26.12.2012, starb Gerry Anderson im Alter von 83 Jahren. Während in den UK das zumindest ein wenig die Zeitungen füllte, bekam der Deutsche vielleicht kurz über einen Artikel im Spiegel etwas davon mit. Wenn überhaupt...

Gerry Anderson erfand eine 32-teilige TV-Serie, die mich seit frühster Kindheit begleitet und zusammen mit Tim und Struppi nie wieder losgelassen hat. Die DVD-Box sitzt stolz in meinem Regal und wird immer wieder hervor geholt. Ja, ich rede ich von Thunderbirds, einer Action-Show mit viel Knall und Boom und PUPPEN! Und einem rosa Rolls Royce, dem FAB-1.






Vielleicht war es ja eben FAB-1, der dafür gesorgt hat, dass ich als kleines Mädchen da glücklich vorsaß? Unbestritten dürfte sein, dass Lady Penelope definitiv zu viel Einfluss auf mich hatte und die Welt kann froh sein, dass mir die Ressourcen fehlen, die sie hat!



Aber ich weiß, dass auch mein Bruder gerne mit seinem pinken Modellauto gespielt hat. Der Glückliche hatte ja immerhin eins. Und Thunderbirds 1-4 in sämtlichen Größen... und die Space-Station aka Thunderbird 5 hatte er auch.... und seine Thunderbird 2 konnte sogar Geräusche machen.... er hatte auch den Maulwurf... UND DIE GANZE GOTTVERDAMMTE INSEL! Natürlich auch alle Tracys in klein und groß.... und ich bekam Barbie-Puppen zu Weihnachten, ein selbstgebautes Barbie-Haus, bei dem das Licht nie funktionierte etc. Da kranke ich bis heute dran, aber was fällt es mir auch ein, als Mädchen Thunderbirds toll zu finden?

Wahrscheinlich wollte man das mit Barbie wieder ausbügeln, mich "normal" erziehen... jetzt schaut, was draus geworden ist: ein zockendes Mannsweib, das Comics liest und nebenher heimlich die Thunderbirds-DVD-Box kaufte. Persönlich meine ich aber, dass ich dadurch nur Standhaftigkeit beweise und die Tracy-Familie hat mir zusammen mit Lady Penelope und Tintin (nicht Tim!) wesentlich besser getan, als irgendwelche anorexischen Mädchenpuppen.

Und irgendwann werde ich eine Wohnung haben, bei der eine große Mondrakete neben Thunderbird 3 im Flur steht! 

Wird es jemals ein Remake geben? Einerseits würde es mich freuen, unglaublich freuen. Die Gerüchte dazu gibt es ja immer mal wieder, aber die Rechte und Lizenzen sitzen irgendwo verstreut und ach, ich blicke das selber nicht so ganz. Andererseits kann ein Remake auch alles kaputt machen, wofür die Serie, nicht nur für mich, sondern auch für viele weitere Fans (auch hier in Deutschland) steht. Gerry Anderson war ja selbst über diesen komischen Realfilm, der irgendwann in den letzten Jahren gedreht wurde, ziemlich entsetzt. SO darf die Serie jedenfalls nicht behandelt werden.

Aber egal, wie es mit Thunderbirds nun, da ihr Erschaffer verstorben ist, weitergeht: die 32 Episoden werden wohl immer einen Platz irgendwo bei mir haben.

 

Danke, Gerry Anderson!

Sonntag, 30. Dezember 2012

Ein Bücherjahr

Für mich brachte 2012 endlich wieder mehr Muße zum Lesen. Die meisten Büche habe ich dabei sogar sehr intensiv gelesen, wobei ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich alle Bücher auch wirklich 2012 und nicht vielleicht doch schon 2011 gelesen habe. 

Tad Williams: Memory, Sorrow and Thorn

Tads erste Triologie in vier Teilen. Die Shadowmarch-Reihe las ich definitiv davor in 2011 und ich weiß, dass ich deswegen zu meinem Burzeltag 2012 acht Bücher von Tad auspacken konnte. Die Memory, Sorrow and Thorn-Reihe und Otherland. Letzteres habe ich immer noch nicht gelesen, hauptsächlich, weil A Song of Ice and Fire dazwischen kam. 

Shadowmarch habe ich geliebt und Memory, Sorrow and Thorn steht im Favoritenranking auf etwa gleicher Ebene. Mit den vier Büchern verbrachte ich die meiste Zeit im Frühjahr und saß oft im Park, bis es zu kalt wurde und ich wieder nach Hause stiefelte, einen Tee kochte und weiterlas. 

Quelle: http://www.tadwilliams.com/2012/10/recent-reviews/
 Es ist die klassische Fantasy-Geschichte von einem anfangs recht unbedarften Jungen, der sich irgendwie in Größeres verstrickt und irgendwann gegen einen Drachen und mit echten Prinzen/ Prinzessinen kämpft. Dabei sollte er doch nur die drei Schwerter zusammensuchen und abliefern. Klingt verdammt platt, wenn man es so aufschreibt und wäre es bei jedem anderen Autor vermutlich auch, aber Tads Bücher haben immer diese tollen Charaktere, Wendungen und Orte, an denen die Handlung stattfindet. Da merkt man dann auch bestenfalls an den Kopfschmerzen, dass man mal wieder zu viel gelesen hat. 

Douglas Adams: Der elektrische Mönch

Das war auch ein Burzeltagsgeschenk. Von einer lieben Freundin. 

Es war etwas „anders“. Zugegeben habe ich Adams nie gelesen, weil ich nicht so das Si-Fi-Fankind bin. Das Buch hat mir stellenweise echte Hirnkrämpfe beschert. Am schlimmsten war aber, dass am Ende doch tatsächlich alles logisch war! 

George R. R. Martin: A Song of Ice and Fire

Quelle:http://lolchampionship.tumblr.com/post/20583682281/i-incest
Dann kündigte RTL II auf einmal den Game-of-Thrones-Marathon an. Bis mein verstrahltes Hirn das mitbekam, waren es nur noch knapp 14 Tage bis es losging, bis die Bücher hier eintrafen dann nur noch eine Woche. Kein Problem eigentlich, denn das erste Buch war tatsächlich vor der Ausstrahlung gelesen. 

Jetzt bin ich natürlich wieder kein echter Fan, denn ich habe die Bücher erst jetzt gelesen und nicht gleich zur Erstveröffentlichung. Not true enough! Nicht mal true enough, um die Serie irgendwo im Internet zu streamen oder so. Was maße ich es mir also an, darüber zu schreiben? Dafür habe ich inzwischen eine Karte der Welt eingerahmt über meinem Bett hängen. Mehr, als so mancher hartgesottener Fan behaupten kann! HAH! 

Die ersten drei Bücher lasen sich direkt hintereinander in einem Rutsch und mit einigen Zwangspausen wegen Kopfschmerzen. Irgendwie investierte ich auch in diese Bücher viel zu viel Zeit, Energie und Emotionen. Das vierte Buch entließ mich dann wieder aus dem Griff. Es war nicht schlecht, aber man merkte, dass da was fehlte… dass die dort handelnden Charaktere nicht mehr so den Einfluss auf mich hatten. Sieht man auch an dem Buch selber: die anderen Bücher haben kaum eingeknickte Ecken, weil ich sie so schnell durchgelesen und immer in der Hand hatte, dass sie das Innere meiner Tasche kaum gesehen haben. Das vierte Buch sieht da etwas mitgenommener aus, weil ich länger dafür brauchte, es öfters aus der Hand legte. 

Das fünfte Buch sieht ähnlich aus. Dabei war es um Längen besser als das Vierte. Aber da kam eine andere Sache zwischen mir und das Lesen. Online-Spiele sind echt die Pest! 

Am Ende vom fünften Buch wurde es dann aber doch wirsch. Merkwürdige Wege erfand der Autor um wichtige Hauptcharaktere, die das Weiterkommen der Handlung mit ihren sturen Ansichten blockierten, aus dem Weg zu räumen. Ein Lieblingscharakter von mir erlebt eine wirklich wirsche Reise… ich, als untruer Fan, bin gespannt, wie es im sechsten Buch weitergeht. Hoffentlich weniger wirsch… 

Elizabeth Gaskell: North and South

Quelle: http://armitagefanblog.blogspot.de/ 
Ich bin doch ein truer Fan! Zumindest kannte und mochte ich Richard Armitage bevor er samt Nase zum Zwerg mutierte. Die BBC-Fassung der Romanvorlage habe ich vor ein paar Jahren einmal gesehen. Da der gute Richard ab mitte des Jahres häufiger in den Medien auftauchte, fiel mir wieder ein, dass ich den Roman immer noch nicht gelesen hatte. Das war selten schlampig von mir, denn die Buchvorlage ist wunderschön! Gaskell schreibt besser als Austen, die B-Sisters oder weitere klassische Schnulzenschreiberinnen. Und was sie schreibt ist real: die Hintergründe, Lebensumstände der Charaktere. Eben keine Kunstwelt wie bei Austen und Co. Das macht dann auch automatisch ihre Charaktere glaubwürdiger und liebenswerter. 

B-Sister: Jane Eyre

Die neue Verfilmung ist toll! Besser bald als das Buch, denn hier trieft die Tragik und Dramatik nur so heraus. Stellenweise liest es sich schlimmer als irgendeine Fanfic, wo die Autorin aus dramaturgischen Gründen wieder mal einen Charakter verstümmelt hat. Spoiler! Ohoh… 

Marion Zimmer Bradley: Das Licht von Atlantis

Ein altes Schätzchen ist das! Gefunden für knapp 2,- Münzen auf einem Gebrauchtwarenmarkt. Ich weiß gar nicht, ob das Buch so auf Deutsch überhaupt noch lieferbar ist. Stellenweise war es ein wenig cheesy und naja, vorhersehbar. Letzteres musste aber so sein, denn eigentlich ist es ja die Vorgesichte zum Avalon-Mythos. So ganz habe ich meinen Kopf trotzdem nicht darum herum gearbeitet, wer hinterher das Karma von wem hat. Im Internet gibt es auch nur Spekulationen und irgendwie kommt doch jeder zu einem anderen Schluss. 

Tad Williams: The Dirty Streets of Heaven

Boohyeah! Das wird eine neue Triologie, vielleicht sogar nur in drei Teilen! Das fände ich dann aber schade. Das Buch war auch im Vergleich zu den anderen Schinken ziemlich kurz, bzw. ich war viel zu schnell damit durch. 

Aber es war gut! So gut! Merkwürdige Engel: Check! Dämonen: Check! Urban Fantasy: Check! Ein Werschwein: Check! Mein Lesehighlight für 2012!

Quelle: http://www.tadwilliams.com/2012/10/recent-reviews/
 
J.R.R. Tolkien: The Legend of Sigurd and Gudrún

Ob das mit der Edda noch einmal was wird? Ein Bruchteil der Menschheit weiß ja immerhin noch wegen folternder Schulstunden über die griechischen Göttermythen Bescheid. Das werden aber auch immer weniger. Das meiste Wissen stammt aus wirschen Filmen wie Kampf der Titanen, nur dass im ganzen Film kein echter Titan auftaucht (Falls doch, Entschuldigung! Ich habe den Film nicht bis zu Ende gelitten.). 

Tolkien wollte, dass die Edda für uns Nordeuropäer irgendwann einmal so wichtig wird, wie Homer und Co für geplagte Gymnasiasten. Aber wer kann schon behaupten, dass er mit Thor etwas anderes als Memes mit „Thoréal“ verbindet? 

Quelle: http://lockerz.com/u/alisonfelix/decalz/18721053/thoreal
Der Drachentöter war mir aber nicht erst seit gewissen Schandmaul-Liedern wichtig. Siegfried war irgendwann schon einmal präsent, bevor ich die Band entdeckte. So als ich 13 war? 

Jedenfalls investierte ich dieses Jahr endlich in Tolkiens Version der Drachentöter-Legende. Und es ist toll! Alt-Isländisch so zu übersetzen, dass es in ein Versmaß passt und Rhythmus hat und nicht auf wichtige Stilmittel wie Alliterationen verzichtet… Wahnsinn! Und dann liest man es in einer überfüllten Bahn und ist einfach da, in dem Wald, in dem Schloss. 
 
Lest es nur auf Englisch! Abgesehen davon, dass die deutsche Version 30,- Tacken kostet, weiß ich nicht, ob das Werk eine weitere Übersetzung in eine umständlichere Sprache verkraftet. 

ReRead: J. R. R. Tolkien: The Hobbit

Nach Jahren habe ich mich wieder an dieses Buch getraut. Es hat Spaß gemacht, vor allem weil ich es diesmal auf Englisch lesen konnte. Als Kind ging das noch nicht. Die Handlung ist klassisch und schön und hat ein beinahe Happy-End. Die typische Abenteuergeschichte eben. 


Drew Karpyshyn: Mass Effect Ascension

Eigentlich meide ich Videospielverschriftlichungen ganz gerne. Schreibstil und Handlung lassen zu oft wünschen, man hätte seine Zeit lieber auf AO3 verbracht. Und ach ja, der Begnadigungsbrief wurde noch gar nicht hier gepostet. 

Aber das Buch war verdammt gut. Zwar sehr kurzweilig, aber es erhebt auch Gott sei Dank keinerlei literarischen Anspruch an sich selbst. Trotzdem ist es verdammt gut. Anderson hat es irgendwie geschafft ein persönlicher Lieblingscharakter zu werden, obwohl man in den Spielen gar nicht soooo viel mitbekommt von ihm. Irgendwann wollte ich dann doch mehr wissen und musste das Buch kaufen. Jetzt tut es mir fast leid, dass meine Renegade-Shep immer so zickig zu ihm war… 

Quelle: http://www.quickmeme.com/Mass-Effect-Anderson/?upcoming




Zwischendrin las ich noch weitere Klassiker, hauptsächlich von der guten Tante Austen, aber das war nicht freiwillig. Dann gab es ganz viel wissenschaftlich wichtiges Zeug zu lesen. Und spätestens wenn ich das hier gepostet habe, fallen mir fünf weitere unterschlagene Titel ein. Aber soweit ist das eine gute Liste, denn in die oben aufgeführten Bücher habe ich mich tatsächlich investiert.







Samstag, 29. Dezember 2012

Es geht weiter...

... nach fast einem Jahr! Aber weiter geht es! Und zwar alleine und anders, nicht mehr nur um Games, nicht mehr nur Reviews zu Zeug, wozu sowieso jeder eine andere Meinung hat und das sowieso schon ganz oft ganz woanders beschrieben wurde. 

Ich war nicht untätig in dem letzten Jahr. In 2012. Immerhin habe ich ein Monster der Klasse "Finaler Finalgegner" eigenhändig getötet. 



Jetzt kribbelt es wieder in den Fingern, schon ziemlich lange. Untätigkeit auf Schreiberebene ist mir gar nicht recht. Verschiedene Themen wird es deshalb geben, nicht mehr nur Games! Aber Entwarnung bezüglich der üblichen Bloggerthemen: Es gibt keine Fotos von mir... es gibt keine Styling-Make-Up-Tipps von mir... es gibt keinen Alltag von mir. Ich lese da gerne in meinem Lieblingsblog drüber: Smoon'Style

Aber hier soll es mehr um Fandoms jeglicher Art gehen, Themen, die mich gerade sonst anderweitig beschäftigen, Bücher, ein paar mal Games, Filme, Serien und was immer mir so einfällt. Hauptsächlich möchte ich für mich schreiben, aber vielleicht stolpert irgendwann eine Person über den einen oder anderen Beitrag und hat Spaß daran, ihn zu lesen. Deswegen öffentlich, in einem Blog und nicht in einem ollen Tagebuch, das verschlossen in einer Schublade modert. Außerdem ist "Handschrift" nicht gerade meine Stärke. Und wer weiß, wen man noch so alles kennenlernt. 


Fröhliches Testen also! 

Inzwischen habe ich auch Tumblr... finde ich sinnvoller als Twitter und spaßiger als Facebook. Bunte Bilder! Ich weiß nicht, ob ich letztlich hier bleibe oder doch am Ende wieder umziehe. Kommt drauf an, wie gut oder schlecht ich mich bei Tumblr eingewöhne und wie nett Google so in nächster Zeit zu mir ist. 

Dienstag, 7. Februar 2012

Der Tag an dem SKYRIM langweilig wurde

Es geschah kurz vor Weihnachten an einem ziemlich ätzenden Tag voller Regen und Wind. Ich war auf dem Weg nach Schwarzweite und schlug mich durch eine schier endlose Zwergenruine. Es ging rechts rum, zwei Gänge weiter wieder nach links. Dann noch einmal nach links. Dann ewig gerade aus, durch eine endlose Zahl an Türen, von denen jede einen Ladebildschirm heraufbeschwor, der noch einmal Zeit gab, die Weihnachtseinkäufe zu erledigen. 

Khajiit bewacht mich nicht mehr...
Irgendwann lief ich nur blind die Gänge entlang, schaute nicht mehr nach den Gegnern, die hinter jeder Abzweigung lauerten. Leider raffte dieses rücksichtslose Verhalten  meinen Begleiter dahin, dessen Leiche ich bis heute nicht wiederfand. 

Beim Erreichen der Questmakierung brach ich meine Reise schließlich für mehrere Wochen ab. Nach rund 60 Stunden war es also passiert: die Disc, die sich so viele Wochen tapfer im Laufwerk drehte, wurde entfernt, in die Hülle gepackt und im Regal geparkt. Das Wintermärchen Skyrim war für mich vorläufig beendet. 

Dich kenne ich doch...
Doch der Winter dauert ja noch an, wie man unschwer an zugefrorenen Dieselmotoren der Nachbarn erkennen kann. Deswegen gab ich mir einen erneuten Ruck und parkte Skyrim wieder aus – im Rückwärtsgang. Doch nach bereits einer Stunde voller Draugr, Draugrgeißeln, Ruhelosen Draugr, Draugrtodesfürsten und Höheren Draugrtodesfürsten in einem Dungeon, der mal wieder genau so aussah, wie 70% aller Dungeons, die ich auf meiner Reise jemals besichtigte, war der Zauber auch mal wieder verflogen. 

Die einzige Frage, die ich mir jetzt noch stelle, geht in die Richtung: Zähne zusammenbeißen, um zumindest die Haupthandlung zu beenden oder  vielleicht noch ein weiteres Jahr verstreichen lassen, bevor ich mich wieder nach Himmelsrand wage? 

"DHL! Packen Sie mal an, ist schwer!"
Denn obwohl Skyrim ein großartiges Spiel ist, welches in vielen Bereichen neue Maßstäbe setzt, krankt es doch immer wieder an den gleichen Stellen: alle NPCs bleiben blass und charakterlos, Handlungen von Nebenquests stehen dem in nichts nach und selbst die Haupthandlung kommt nach dem eigentlich fulminanten Auftakt nicht wirklich in Schwung. Ob der ganzen Kurierquests kann man ohnehin schon mal vergessen, dass man eigentlich das Drachenblut spielt und keine Ausbildung zum DHL-Boten macht. 

Sicherlich bin ich für dieses Problem selbst verantwortlich, da ich mir Questbeschreibungen schon seit langem nicht mehr durchlese und mir das Wehklagen der unzähligen NPCs ebensowenig anhöre. Für mich ist lediglich relevant, wo ich hin muss und was ich dort zu besorgen habe. Vielleicht werde ich mit diesem Verhalten dem Spiel nicht gerecht, wie ich auch meinem verstorbenen Begleiter nicht gerecht geworden bin, den ich mit einfachen Worten ausgedrückt im Stich gelassen habe. Aber welcher DHL-Kurier kann schon von sich behaupten, dass er seine Kunden wirklich kennt?  

Atmosphärisch gesehen tauche ich noch immer gerne in die riesige Welt Himmelsrands ein. Wenn ich über einen Höhenpfad laufe, auf dem ein Schneesturm tobt, dann fröstele ich auch auf meinem Sofa ein wenig. Wenn sich der Schneesturm dann in der Nacht legt und Auroras offenbart, keimt in mir der Wunsch einmal dieses Naturphänomen in echt zu erleben. In Falkenring durch das Dickicht zu schleichen, erinnert irgendwie an die eigene Kindheit, wo der Garten zu einem Abenteuerspielplatz wurde. Unzählige weitere Beispiele ließen sich hier finden...

... aber dann wird man auch schon wieder jäh aus dem Fluss der eigenen, verträumten Gedanken gerissen: auf einmal gefriert das Bild, ruckelt nach zwei, drei Sekunden  vorwärts, bis sich dann der Zwischenspeicher wieder etwas beruhigt hat. Oder man macht den Fehler und geht durch eine Tür. Diese Türen sind dabei zu 80% echt hinterhältige Gesellen, die einen gnadenlos auf den Ladebildschirm verbannen. Immerhin wird so ein Beitrag dazu geleistet, dass man die echte Zeit und den echten Raum nicht ganz vergisst. Vom Gefühl her habe ich einen nicht unerheblichen Teil meiner Spielzeit auf Ladebildschirmen abgesessen. 

Dieses Gefühl sagt mir weiterhin, dass mir das Spiel schon unzählige Male komplett abgestürzt ist und die Bugs sich auch recht ungehindert vermehren. Fraglich wo hier der Support ist und warum das Nachreichen von Patches gerade auf den so gebeutelten Konsolen einfach nicht voran kommt, wenn dem Entwickler doch schon bei Release klar war, dass das Spiel fehlerhaft sein würde. 

Dabei bin ich niemand, der sich grundsätzlich über jeden kleinen Glitch aufregt. Ich kann genauso über Ruckler, Bugs und den gelegentlichen Freeze hinwegsehen, wenn mich das Spiel anderweitig bei Laune hält. Bei Skyrim häuft sich jedoch allmählich der Frust an.

Dabei hatte alles so schön begonnen, als ich das erste Mal auf dem Weg Richtung Flusswald war und mir die Spielwelt mit ihren Möglichkeiten unendlich vorkam. Dieses Gefühl hätte ich gerne wieder und deswegen wird Skyrim wohl für die nächsten Monate doch wieder im Regal parken, denn wer weiß: vielleicht gibt es im nächsten November zumindest endlich einen Stabilitätspatch, der Himmelsrand in neuem Glanz erstrahlen lässt. Bei meinem Glück werde ich dafür aber wohl die Game-of-the-Year-Edition oder eine andere Sonderedition kaufen müssen.
Geschmacksrichtung: Thai-Curry in der 3-Monats-Vorratsdose

Bilderquelle: http://www.geograph.org.uk/photo/729124 und  http://www.elderscrolls.com/

Mittwoch, 2. November 2011

Uncharted-3-Marketing: You're doing it Wrong!


Nach langer Pause können wir verkünden, dass heute Mittwoch, 2.November 2011 ist. Offizieller Release-Tag von Naughty Dogs Uncharted 3 oder auch einfach nur ein weiterer Tag in Deutschland, an dem der Herbst immer noch auf sich warten lässt. Und an diesem schönen Tag wird nun von einer berichtet, die auszog um Fotos zu schießen. Denn vor kurzem sprang mir im schönen Düsseldorf eine Hauswand ins Blickfeld, die einer weiteren Sony-Marketing-Kampagne zum Opfer gefallen ist. 




An sich doch ein sehr schöner Ausblick, oder? Zusammen mit dem Werbespruch des Plakats darunter könnte man von einer echt tollen Aktion sprechen, zumal sie in unmittelbarer Nähe zu einem S-Bahnhof gelegen ist. 


Allerdings gilt auch hier: knapp daneben ist auch vorbei!

Zuallererst einmal wäre da dieser riesige Baum, der direkt vor der Hauswand prangt. Glücklicherweise bereiten sich die Bäume hierzulande schon auf den herannahenden Herbst vor, weswegen der gütige Laubbaum mehr und mehr den Blick auf das Kunstwerk freigibt… zumindest fast! 



Leider verpasste man dann auch noch den idealen Punkt zur S-Bahn-Station. Das Haus, welches der Station direkt gegenüber liegt, erstrahlt in frischem Apricot und befindet sich auf der anderen Straßenseite. 

Dort, wo die künstlerische Hauswand prangert, befindet sich nicht einmal ein Aufgang zu den Gleisen, sodass nur die Froschperspektive zum einigermaßen soliden Fotografieren übrig blieb.  Die S-Bahn-Brücke verhindert letztlich auch den vollständigen Blick, den man aus einigen Metern Entfernung sicherlich gehabt hätte.

Was bleibt also? Genau! Die Pappaufsteller im Elektromarkt! 


Geschmacksrichtung: Salzgebäck

* Für alle aus der Region, die dieses Kunstwerk trotz aller Schwierigkeiten bestaunen wollen: bei der S-Bahn-Station handelt es sich um Düsseldorf-Flingern. 

Samstag, 20. August 2011

Lasst die Magie beginnen: Lego Harry Potter: Die Jahre 1 – 4

Indiana Jones, Batman, Star Wars, Harry Potter und seit neustem auch Fluch der Karibik. Was haben diese Filme miteinander gemein? Richtig, sie alle wurden in den letzten Jahren von dem englischen Entwickler Traveller’s Tales als Lego-Videospiele umgesetzt. Auch wenn Lego augenscheinlich nicht so ganz der üblichen PlayStation3-Gourmetspieler-Zielgruppe entspricht, so wurden die Spiele dennoch gut angenommen. Im Folgenden soll nun einmal der Titel Lego Harry Potter – Die Jahre 1 – 4 auf die Gabel genommen werden.

Die 4 Häuser
Vom Spielprinzip ähnelt Lego Harry Potter – Die Jahre 1 – 4 seinen Vorgängern: Man hat eine Basis, zu der man nach erfolgreichem Abschließen eines Levels immer wieder zurückkehrt. Ziel des Spieles ist dabei, möglichst viele Legosteine zu zertrümmern, um so möglichst viele Studs (Währung in den Legospielen) zu sammeln. Denn mit diesen kann man sich alle möglichen Bonussachen kaufen, wodurch man das Spiel am Ende auf 100% Vollendung bringen kann. Der Storymodus von Lego Harry Potter umfasst dabei sechs Level pro Jahr. Wer die Bücher kennt oder zumindest die Filme gesehen hat, wird sich sehr schnell in das Spiel einfinden können. Für jemanden, der jedoch nie einen Film gesehen oder ein Buch der Reihe gelesen hat, wird es schwer sein in die Story rein zu finden. da nach Lego-Manier in den Zwischensequenzen nicht gesprochen wird. Der Witz wird allein durch das Bild getragen. Die Zwischensequenzen begnügen sich damit, einzelne, wenige Höhepunkte der Filme zu zeigen, die für den Nichtkenner unverständlich bleiben.

Ron, Hermine und Harry
Der Storymodus ist allerdings auch recht schnell durchgespielt, denn ein klares Augenmerk bei den Legospielen ist der Sammelfaktor. Hat man nämlich den Storymodus beendet, so hat man erst 20% des Spiels ausgekostet. Bei Lego Harry Potter wurde dabei sogar im Vergleich zu den Vorgängern noch ein größerer Wert auf den Sammel- und Knobelfaktor, als auf den Kampffaktor gelegt. Musste man sich bei anderen Ablegern noch mit Lichtschwert und Peitsche durch die Level kämpfen, ist es nun ein Zauberstab. Dieser kann zwar durchaus auch als Waffe fungieren, dient jedoch mehr dazu, Dinge mit Hilfe eines Schwebezaubers durch die Gegend und auf ihre angestammten Plätze zu befördern.

Lupin und Sirius
Spricht man von einem Lego-Spiel, schließt dies zeitgleich auch immer einen Zwei-Spieler-Koop-Modus ein. Mit diesem ist auch Lego Harry Potter gesegnet bzw. verflucht. So ist es zwar recht witzig, das Spiel zusammen mit einem Freund durchzuspielen, jedoch bekommt dafür nur der erste Spieler die womöglich heißbegehrten Trophäen. Spielt man allerdings alleine, ist es nach einiger Zeit recht mühsam, immer wieder zwischen zwei oder drei Charakteren zu wechseln, um das Spiel erfolgreich abzuschließen. Der Vorteil hierbei ist wiederum, dass man nicht auf den anderen Rücksicht nehmen muss, sollte dieser ein Bummelsammler sein, während man selbst eher der Zack-und-Durch-Typ ist. Wobei diesen Gegensätzen mittlerweile ein wenig Abhilfe geschaffen wurde, da mit Lego Indiana Jones 2 (der indirekte Vorgänger von Lego Harry Potter) endlich der geteilte Bildschirm eingeführt wurde. Hat man früher noch seinen getreuen Mitspieler in den Tod gerissen, wenn man zu schnell voraus geeilt war, so teilt sich jetzt stattdessen der Bildschirm in zwei Bildhälften. Zudem war bei Lego Harry Potter der Koop-Modus anfangs auf den Offline-Modus beschränkt, erst ein halbes Jahr später wurde der Online-Modus nachgereicht.

Das Schloss Hogwarts
Zwei große Mankos der Lego-Reihe sind jedoch zum einen die starre Kamera, denn für den Spielspaß ist es nicht gerade förderlich, wenn ein Fels oder ein Baum einem die Sicht versperrt und man so einfach nicht den richtigen Weg hinaus finden kann. Zum anderen die hohe Buglastigkeit, die einen 100% Erfolg der Spiele sehr häufig vereitelt und die es einem fast unmöglich macht, das Spiel pünktlich am Erscheinungstag freudig zu beginnen. Über die Grafik schaut man dagegen gerne großzügig hinweg, weil Lego einfach Lego ist und erfreut sich einfach an einem monumentalen Hogwarts (das Schloss, welches die Zauberschule beherbergt), in welchem man sich mit seinem Lieblingscharakter aus dem Harry Potter-Universum in Legooptik umher bewegt, jede kleine Ecke erkundet und mit seinem Zauberstab Legosteine sprengt wo es nur geht.

Eine Ratte im Essen?
Als Fazit lässt sich sagen: Fans der Harry Potter Reihe werden mit Lego Harry Potter – Die Jahre 1 – 4 ihren Spaß haben, wer jedoch noch nie etwas mit Harry Potter zu tun hatte und nur den Lego-Faktor im Blick hat, der wird dem Spiel nicht viel abgewinnen können und es nach dem ersten Jahr zur Seite legen. Harry Potter Fans sei allerdings Folgendes gesagt: Im November 2011 erscheint bereits der Nachfolger Lego Harry Potter – Die Jahre 5 – 7. Hoffen wir, dass Traveller’s Tales diesmal aufmerksamer war und nicht wieder so viele Käfer in sein Essen gelassen hat, wie bei den vergangen Gerichten.

 
Geschmack: Schokoladeneis mit bunten Streuseln garniert

Dienstag, 9. August 2011

Uncharted 3: Be careful what you wish for


In den 1980er Jahren legten George Lucas und Steven Spielberg mit der Indiana-Jones-Filmreihe eine Grundzutat für viele weitere Schatzsucher-Filme und Videospiele bereit. Durch den enormen Erfolg beflügelt nahm sich im Jahr 2007 auch der amerikanische Spielentwickler Naughty Dog diese Grundzutat in Form eines sympathischen und humorvollen Schatzsuchers zur Hand, erschuf  so den smarten Schatzsucher Nathan Drake und produzierte mit diesem als Hauptfigur den ersten Teil der Uncharted-Reihe (Uncharted: Drake's Fortune). Während 2009 der zweite Teil folgte (Uncharted 2: Among Thieves), ist für Anfang November diesen Jahres bereits der dritte Teil angekündigt: Uncharted 3: Drake’s Deception. Grund genug für uns, einmal einen genaueren Blick auf den kommenden Titel zu werfen.

Sully und Drake
Drake hatte es bisher nicht leicht. So kämpfte er sich im ersten Teil durch Wasser und Dschungel nach El Dorado. Im zweiten Teil führte ihn die Suche durch Eis und Schnee in das ebenfalls sagenumwobene Shambala/Shangrila. Diese Reisen lieferten dem Spieler ein grafisch geniales Spiel, in welchem die Landschaften sehr detailverliebt waren, denn ein großes Plus von Uncharted ist die bahnbrechende Grafik. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sich während der Entwicklung des Spiels die Story, wie auch die Charaktere weiter in einem Prozess der Entwicklung befinden. Unter anderem fließen auch spontane Aktionen und Einfälle der Schauspieler mit hinein und verleihen dem Spielgeschehen dadurch die kleine Extraportion Lebendigkeit. Denn wenn die Figuren authentischer wirken, erhalten sie  automatisch mehr Sympatheipunkte vom Spieler, was wiederum dafür sorgt, dass der Spieler  sich den Charakteren verbundener fühlt und sich damit gleichzeitig mehr an die ganze Spielreihe bindet.

Bösewicht der Extraklasse: Katherine Marlowe
Im dritten Teil soll es den Titelhelden Nathan Drake nun durch Sand und Hitze auf der Suche nach der verlorenen Stadt Iram, welche auch als das "Atlantis des Sandes"  bekannt ist, in die Wüste Rub al-Chali verschlagen. Wieder zwei Extreme bei denen der Spieler froh sein kann, nicht Spielfigur zu sein. Zumal es diesmal auch die Nemesis von Drake besonders in sich hat. Handelte es sich hierbei in den ersten beiden Teilen noch um muskelbepackte Männer, so bekommt es der Spieler diesmal mit einer älteren und zierlicheren Dame namens Katherine Marlowe (genial verkörpert von Helen Mirren) zu tun. Es dürfte spannend werden, welche Hindernisse und Gefahren sie für ihn bereit hält.

Viel mehr ist bisher nicht über die Story bekannt, denn es soll ja auch spannend bleiben. Doch klar ist, dass Drake und sein Mentor Victor "Sully" Sullivan auf den Fußspuren des berühmten Lawrence von Arabien durch die Wüste Rub al-Chali wandern werden. Allerdings verwandelt sich die Suche nach dem Reichtum der verlorenen Stadt schnell in einen Kampf ums Überleben, der Drake an die Grenzen seiner Ausdauer bringt und ihn mit seinen tiefsten Ängsten konfrontiert.

Die Flugplatz-Map
Wie auch der zweite Teil wartet Uncharted 3 mit einem Multiplayer neben dem Singleplayer auf. Hierfür bot Naughty Dog im Juli eine kurze offene Beta an, die einen ersten Eindruck vom kommenden Multiplayer vermittelte. Nach dieser zu urteilen, hat sich beim dritten Teil grafiktechnisch kein Meilenstein gegenüber dem zweiten Teil aufgetan. Dennoch konnte man sich vorab einen guten Überblick über die ersten drei Maps des Multiplayers verschaffen: der Flugplatz, das Chateau und die Stadt Yemen. 

So ist es nun möglich auf der Flugplatz-Map erst auf fahrenden Lastern, welche neben einem startenden Flugzeug herfahren, gegeneinander zu kämpfen, bevor der Spieler dann nach dem Start des Flugzeugs auf eine klassische Map wechselt. Eine weitere Neuerung sind die sogenannten Powerplays, welche dem hinten liegenden Team beim Aufholen helfen sollen, indem beispielsweise alle Spieler des führenden Teams auf der Map sichtbar werden. Ein weiteres neues Koop-Gimmick ist die Möglichkeit ein High-Five zu vollführen, wenn man zusammen mit seinem Online-Kumpel erfolgreich einen Gegner niedergestreckt hat.

Elena ist auch wieder mit dabei
Laut Angaben von Sony (Quelle: PlayStation Blog) war die Uncharted-3-Beta, die  erfolgreichste offene Beta die es bisher gab. Dies sollte einen jedoch nicht verwundern, da Uncharted 2 seinerzeit eines der erfolgreichsten First-Party-Spiele für die Playstation 3  war. Bisher sind zwei Editionen von Uncharted 3 angekündigt: die Standard-Edition und die Collector‘s-Edition. Während die Standard-Edition auch schon in Deutschland vorbestellbar ist, ist die Collector's Edition noch ausschließlich dem amerikanischen Markt vorbehalten. Ob hierzulande ebenfalls eine Collector's Edition erscheinen wird, ist bislang unklar.

Jetzt heißt es aber erstmal, sich weiter bis Anfang November zu gedulden. Bis dahin sei dem wartenden Spieler jedoch ans Herz gelegt, die Zeit zu nutzen und seinen Hechtsprung zur Perfektion zu vollenden, denn schneller als man springen kann, fliegen auch schon wieder die ersten Granaten!




Geschmacksrichtung: Fruchtig frisch mit scharfer Chili-Note