Für mich brachte 2012 endlich
wieder mehr Muße zum Lesen. Die meisten Büche habe ich dabei sogar sehr
intensiv gelesen, wobei ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich alle Bücher auch
wirklich 2012 und nicht vielleicht doch schon 2011 gelesen habe.
Tad Williams: Memory,
Sorrow and Thorn
Tads erste Triologie in vier
Teilen. Die Shadowmarch-Reihe las ich definitiv davor in 2011 und ich weiß,
dass ich deswegen zu meinem Burzeltag 2012 acht Bücher von Tad auspacken
konnte. Die Memory, Sorrow and Thorn-Reihe und Otherland. Letzteres habe ich
immer noch nicht gelesen, hauptsächlich, weil A Song of Ice and Fire dazwischen
kam.
Shadowmarch habe ich geliebt und
Memory, Sorrow and Thorn steht im Favoritenranking auf etwa gleicher Ebene. Mit
den vier Büchern verbrachte ich die meiste Zeit im Frühjahr und saß oft im Park, bis es zu kalt wurde und ich wieder nach Hause
stiefelte, einen Tee kochte und weiterlas.
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Quelle: http://www.tadwilliams.com/2012/10/recent-reviews/ |
Es ist die klassische
Fantasy-Geschichte von einem anfangs recht unbedarften Jungen, der sich
irgendwie in Größeres verstrickt und irgendwann gegen einen Drachen und mit
echten Prinzen/ Prinzessinen kämpft. Dabei sollte er doch nur die drei
Schwerter zusammensuchen und abliefern. Klingt verdammt platt, wenn man es so
aufschreibt und wäre es bei jedem anderen Autor vermutlich auch, aber Tads
Bücher haben immer diese tollen Charaktere, Wendungen und Orte, an denen die
Handlung stattfindet. Da merkt man dann auch bestenfalls an den Kopfschmerzen,
dass man mal wieder zu viel gelesen hat.
Douglas Adams: Der elektrische Mönch
Das war auch ein Burzeltagsgeschenk. Von einer lieben
Freundin.
Es war etwas „anders“. Zugegeben habe ich Adams nie gelesen,
weil ich nicht so das Si-Fi-Fankind bin. Das Buch hat mir stellenweise echte
Hirnkrämpfe beschert. Am schlimmsten war aber, dass am Ende doch tatsächlich
alles logisch war!
George R. R. Martin: A
Song of Ice and Fire
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Quelle:http://lolchampionship.tumblr.com/post/20583682281/i-incest |
Dann kündigte RTL II auf einmal
den Game-of-Thrones-Marathon an. Bis mein verstrahltes Hirn das mitbekam, waren
es nur noch knapp 14 Tage bis es losging, bis die Bücher hier eintrafen dann
nur noch eine Woche. Kein Problem eigentlich, denn das erste Buch war
tatsächlich vor der Ausstrahlung gelesen.
Jetzt bin ich natürlich wieder
kein echter Fan, denn ich habe die Bücher erst jetzt gelesen und nicht gleich
zur Erstveröffentlichung. Not true enough! Nicht mal true enough, um die Serie
irgendwo im Internet zu streamen oder so. Was maße ich es mir also an, darüber
zu schreiben? Dafür habe ich inzwischen eine Karte der Welt eingerahmt über
meinem Bett hängen. Mehr, als so mancher hartgesottener Fan behaupten kann!
HAH!
Die ersten drei Bücher lasen sich
direkt hintereinander in einem Rutsch und mit einigen Zwangspausen wegen
Kopfschmerzen. Irgendwie investierte ich auch in diese Bücher viel zu viel
Zeit, Energie und Emotionen. Das vierte Buch entließ mich dann wieder
aus dem Griff. Es war nicht schlecht, aber man merkte, dass da was
fehlte… dass die dort handelnden Charaktere nicht mehr so den Einfluss auf mich
hatten. Sieht man auch an dem Buch selber: die anderen Bücher haben kaum
eingeknickte Ecken, weil ich sie so schnell durchgelesen und immer in der Hand
hatte, dass sie das Innere meiner Tasche kaum gesehen haben. Das vierte Buch
sieht da etwas mitgenommener aus, weil ich länger dafür brauchte, es öfters aus
der Hand legte.
Das fünfte Buch sieht ähnlich
aus. Dabei war es um Längen besser als das Vierte. Aber da kam eine andere
Sache zwischen mir und das Lesen. Online-Spiele sind echt die Pest!
Am Ende vom fünften Buch wurde es
dann aber doch wirsch. Merkwürdige Wege erfand der Autor um wichtige Hauptcharaktere,
die das Weiterkommen der Handlung mit ihren sturen Ansichten blockierten, aus
dem Weg zu räumen. Ein Lieblingscharakter von mir erlebt eine wirklich wirsche
Reise… ich, als untruer Fan, bin gespannt, wie es im sechsten Buch
weitergeht. Hoffentlich weniger wirsch…
Elizabeth Gaskell:
North and South
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Quelle: http://armitagefanblog.blogspot.de/ |
Ich bin doch ein truer Fan! Zumindest
kannte und mochte ich Richard Armitage bevor er samt Nase zum Zwerg mutierte. Die
BBC-Fassung der Romanvorlage habe ich vor ein paar Jahren einmal gesehen. Da
der gute Richard ab mitte des Jahres häufiger in den Medien auftauchte, fiel
mir wieder ein, dass ich den Roman immer noch nicht gelesen hatte. Das war selten schlampig von mir, denn die Buchvorlage ist wunderschön! Gaskell
schreibt besser als Austen, die B-Sisters oder weitere klassische
Schnulzenschreiberinnen. Und was sie schreibt ist real: die Hintergründe,
Lebensumstände der Charaktere. Eben keine Kunstwelt wie bei Austen und Co. Das
macht dann auch automatisch ihre Charaktere glaubwürdiger und liebenswerter.
B-Sister: Jane Eyre
Die neue Verfilmung ist toll!
Besser bald als das Buch, denn hier trieft die Tragik und Dramatik nur so
heraus. Stellenweise liest es sich schlimmer als irgendeine Fanfic, wo die
Autorin aus dramaturgischen Gründen wieder mal einen Charakter verstümmelt hat.
Spoiler! Ohoh…
Marion Zimmer Bradley: Das Licht von Atlantis
Ein altes Schätzchen ist das!
Gefunden für knapp 2,- Münzen auf einem Gebrauchtwarenmarkt. Ich weiß gar
nicht, ob das Buch so auf Deutsch überhaupt noch lieferbar ist. Stellenweise
war es ein wenig cheesy und naja, vorhersehbar. Letzteres musste aber so sein,
denn eigentlich ist es ja die Vorgesichte zum Avalon-Mythos. So ganz habe ich
meinen Kopf trotzdem nicht darum herum gearbeitet, wer hinterher das Karma von
wem hat. Im Internet gibt es auch nur Spekulationen und irgendwie kommt doch
jeder zu einem anderen Schluss.
Tad Williams: The
Dirty Streets of Heaven
Boohyeah! Das wird eine neue Triologie,
vielleicht sogar nur in drei Teilen! Das fände ich dann aber schade. Das Buch
war auch im Vergleich zu den anderen Schinken ziemlich kurz, bzw. ich war viel
zu schnell damit durch.
Aber es war gut! So gut! Merkwürdige
Engel: Check! Dämonen: Check! Urban
Fantasy: Check! Ein Werschwein: Check! Mein Lesehighlight für 2012!
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Quelle: http://www.tadwilliams.com/2012/10/recent-reviews/ |
J.R.R. Tolkien: The
Legend of Sigurd and Gudrún
Ob das mit der Edda noch einmal
was wird? Ein Bruchteil der Menschheit weiß ja immerhin noch wegen folternder
Schulstunden über die griechischen Göttermythen Bescheid. Das werden aber auch
immer weniger. Das meiste Wissen stammt aus wirschen Filmen wie Kampf der
Titanen, nur dass im ganzen Film kein echter Titan auftaucht (Falls doch,
Entschuldigung! Ich habe den Film nicht bis zu Ende gelitten.).
Tolkien wollte, dass die Edda für
uns Nordeuropäer irgendwann einmal so wichtig wird, wie Homer und Co für
geplagte Gymnasiasten. Aber wer kann schon behaupten, dass er mit Thor etwas
anderes als Memes mit „Thoréal“ verbindet?
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Quelle: http://lockerz.com/u/alisonfelix/decalz/18721053/thoreal |
Der Drachentöter war mir aber
nicht erst seit gewissen Schandmaul-Liedern wichtig. Siegfried war irgendwann
schon einmal präsent, bevor ich die Band entdeckte. So als ich 13 war?
Jedenfalls investierte ich dieses
Jahr endlich in Tolkiens Version der Drachentöter-Legende. Und es ist toll!
Alt-Isländisch so zu übersetzen, dass es in ein Versmaß passt und Rhythmus hat
und nicht auf wichtige Stilmittel wie Alliterationen verzichtet… Wahnsinn! Und
dann liest man es in einer überfüllten Bahn und ist einfach da, in dem Wald, in
dem Schloss.
Lest es nur auf Englisch!
Abgesehen davon, dass die deutsche Version 30,- Tacken kostet, weiß ich nicht,
ob das Werk eine weitere Übersetzung in eine umständlichere Sprache verkraftet.
ReRead: J. R. R.
Tolkien: The Hobbit
Nach Jahren habe ich mich wieder
an dieses Buch getraut. Es hat Spaß gemacht, vor allem weil ich es diesmal auf
Englisch lesen konnte. Als Kind ging das noch nicht. Die Handlung ist klassisch
und schön und hat ein beinahe Happy-End. Die typische Abenteuergeschichte eben.
Drew Karpyshyn: Mass Effect Ascension
Eigentlich meide ich
Videospielverschriftlichungen ganz gerne. Schreibstil und Handlung lassen zu
oft wünschen, man hätte seine Zeit lieber auf AO3 verbracht. Und ach ja, der
Begnadigungsbrief wurde noch gar nicht hier gepostet.
Aber das Buch war verdammt gut.
Zwar sehr kurzweilig, aber es erhebt auch Gott sei Dank keinerlei literarischen
Anspruch an sich selbst. Trotzdem ist es verdammt gut. Anderson hat es
irgendwie geschafft ein persönlicher Lieblingscharakter zu werden, obwohl man
in den Spielen gar nicht soooo viel mitbekommt von ihm. Irgendwann wollte ich
dann doch mehr wissen und musste das Buch kaufen. Jetzt tut es mir fast leid,
dass meine Renegade-Shep immer so zickig zu ihm war…
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Quelle: http://www.quickmeme.com/Mass-Effect-Anderson/?upcoming |
Zwischendrin las ich noch weitere
Klassiker, hauptsächlich von der guten Tante Austen, aber das war nicht
freiwillig. Dann gab es ganz viel wissenschaftlich wichtiges Zeug zu lesen. Und
spätestens wenn ich das hier gepostet habe, fallen mir fünf weitere
unterschlagene Titel ein. Aber soweit ist das eine gute Liste, denn in die oben
aufgeführten Bücher habe ich mich tatsächlich investiert.